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Kritik an Kürzungen bei der Schuldner- und Insolvenzberatung

02.04.2022

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat Kürzungen bei der Finanzierung der Thüringer Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen durch das Land kritisiert. Das Verbraucherschutzministerium wolle die Zahlungen um mehr als vier Prozent verringern, erklärte der Landesverband am Samstag in Neudietendorf (Kreis Gotha). Grund sei ein Beschluss des Landtags, der alle Ministerien in diesem Jahr zu Einsparungen zwingt.

Die Prozentzahl bei der Kürzung für die Insolvenzberatung klinge nicht dramatisch, ihre Auswirkungen seien aber enorm, weil Personalstellen nicht bezahlt werden könnten. Auch die Preissteigerungen bei Energie- und Verbrauchskosten in den Beratungsstellen sei über die vom Land gewährte Sachkostenpauschale nicht mehr abgedeckt.

Die Konsequenz sei, dass der Betrieb der Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung eingeschränkt werden müsse, so der Sozialverband. Das sei sehr problematisch für viele Bürger angesichts unter anderem der finanziellen Folgen der Pandemie und der immer noch steigenden Inflation. Dabei würde der Beratungsbedarf steigen, erklärte der Landesgeschäftsführer des Paritätischen Thüringen, Stefan Werner. Es drohten mehr Insolvenzen und in der Folge Sozialhilfeleistungen. Der Paritätische dränge darauf, dass Landesregierung und Parlament einen Ausweg suchen.

© dpa-infocom, dpa:220402-99-771677/2

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