Kriminalpolizei klagt über fehlenden Nachwuchs
Die Thüringer Kriminalpolizei hat Nachwuchssorgen. Nach Angaben des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) in Thüringen verlassen in den kommenden Jahren gut 300 erfahrene Beamte die Kripo und gehen in den Ruhestand, wie die «Thüringer Allgemeine» (Freitag) berichtete.
Hinzu kämen etwa 90 offene Dienstposten bei den sieben Kriminalpolizeiinspektionen, die an die Landespolizeiinspektionen in Erfurt, Gera, Gotha, Jena, Nordhausen, Saalfeld und Suhl angegliedert sind, hieß es weiter. Die Zahl der Kriminalbeamten in Thüringen liege - ohne die Kollegen des Landeskriminalamtes - derzeit zwischen 700 und 800 sagte der Landesvorsitzende des BDK, Jan Malik, auf Nachfrage.
Von einer Weitergabe ihres Wissens und ihrer Erfahrung könne bei den ausscheidenden Kriminalisten in den Dienststellen derzeit keine Rede sein, kritisierte Malik gegenüber der Zeitung. Denn Nachwuchs komme kaum bei den Inspektionen an. Daher gehe vieles verloren, was die Qualität und den Erfolg von Ermittlungen ausmache, betonte Malik. Auch fehle aus seiner Sicht bisher im Freistaat eine spezielle Kriminalisten-Ausbildung für Berufseinsteiger.
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