Krankschreibungen bei AOK-Versicherten gestiegen
Corona, Grippe und Erkältungen haben die Krankheitsausfälle bei berufstätigen Thüringer Versicherten der AOK Plus im vergangenen Jahr massiv in die Höhe getrieben. Auf 100 Versicherte kamen 229,5 Krankschreibungen, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Krankenkasse hervorgeht. Die Zahl der Krankschreibungen überschritt damit den Wert von 2021 um 40 Prozent. Auch die Zahl der krankheitsbedingten Ausfalltage je Erwerbstätigem stieg um ein Fünftel - auf knapp 29 Tage. Mit 7,9 Prozent sei der Gesamtkrankenstand der berufstätigen AOK-Versicherten im Bundesvergleich der höchste gewesen.
In die Auswertung sind die Daten von mehr als 520.000 erwerbstätigen AOK-Versicherten in Thüringen eingeflossen. Nach Einschätzung einer Kassensprecherin werden die Auswirkungen der Pandemie «nun wirklich deutlich sichtbar». Demnach war 2022 fast ein Drittel der mehr als 331.000 durchgehend erwerbstätigen AOK-Versicherten in Thüringen mindestens einmal wegen einer Covid-19 krankgeschrieben. Knapp 5600 oder 2,26 Prozent der durchgängig Berufstätigen fielen wegen Post-Covid aus, sie litten also 12 Wochen und länger an Covid-Symptomen. Ihren Höhepunkt hätten sowohl akute als auch Post-Covid-Erkrankungen im Frühjahr 2022 erreicht.
Jeder erwerbstätige AOK-Versicherte in Thüringen war 2022 im Schnitt 12,6 Tage krankgeschrieben. 28,4 Prozent der Krankschreibungen entfielen auf Atemwegserkrankungen, im vergangenen Jahr hatte es auch eine massive Grippe- und Erkältungswelle gegeben. Zweithäufigster Ausfallgrund waren orthopädische Erkrankungen (11 Prozent). Sieben von zehn Versicherten meldeten sich ein- oder mehrmals krank.
Die AOK Plus hat in Thüringen insgesamt rund 980.000 Versicherte, ihr gehört etwa die Hälfte der gesetzlich Krankenversicherten im Freistaat an. Auch andere, wesentlich kleinere Kassen hatten für ihre Thüringer Versicherte im vergangenen Jahr einen Anstieg bei Krankschreibungen verzeichnet.
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