Knochen aus Hyänenhöhle sind bis zu 50.000 Jahre alt
Eiszeitliche Knochen aus der Lindenthaler Hyänenhöhle konnten von einem wissenschaftlichen Team in Nordrhein-Westfalen nahezu bis zu 50.000 Jahre rückdatiert werden. Dank eines hohen Proteinanteils in den Knochen und Zähnen aus der Fundstelle in Gera sei es gelungen, das Alter von sechs Fundstücken «recht präzise» festzustellen, teilte die Stadt am Montag mit. Beispielsweise konnten zwei Pferde-Proben 46.000 bis 44.000 und 41.000 bis 40.000 Jahren vordatiert werden. «Noch etwas älter ist das Ergebnis der Datierung eines Wollhaarnashornknochens mit 47.000 bis 46.000 Jahren vor heute», hieß es.
Im September 2020 wurden vom Museum zahlreiche Knochen und Zähne von eiszeitlichen Tierarten wie Wollhaarnashorn, Wisent, Rentier und Pferd an die Universität Köln entliehen. Die Altersbestimmung wurde dann mittels Radiocarbondatierung im Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie (CEZA) in Mannheim durchgeführt.
Die Lindentaler Hyänenhöhle wurde im Spätherbst 1874 im heutigen Geraer Stadtteil Pforten entdeckt. Die Höhle war vor vielen Tausend Jahren ein sogenannter Hyänenhorst, der von Höhlenhyänen zum Fressen der Beute und höchstwahrscheinlich zum Aufziehen der Jungen genutzt wurde. Sie war mit zahlreichen Knochen, Knochensplittern und Zähnen gefüllt. 2024 ist das 150-jährige Jubiläum der Entdeckung der Lindenthaler Hyänenhöhle. Dann soll das untersuchte Knochen- und Zahnmaterial im Rahmen einer Sonderausstellung präsentiert werden.
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