Knapp 1,4 Millionen Euro für Blüh- und Schonstreifen
Zum Schutz der Bienen in Thüringen reicht das Land in diesem Jahr rund 1,37 Millionen Euro für die Anlage von Blüh-, Rand- und Schonstreifen auf Ackerflächen aus. Ziel sei es, damit den Bestand an Wild- und Honigbienen zu stabilisieren und erhöhen, teilte das Agrarministerium am Freitag vor dem Weltbienentag am 20. Mai mit. Der dramatische Insektenverlust der vergangenen Jahre lasse sich nur stoppen, indem die Agrarlandschaften bienenfreundlich gestaltet werden. Auch der reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft und die Förderung des Imkerwesens würden dazu beitragen.
Laut dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz brauchen gerade Wildbienen mehr artenreiche Wiesen und Feldraine, damit ihr Schwund gestoppt werden kann. Damit wird auch die Bestäubung einer Vielzahl von Nutzpflanzen - beispielsweise Obstbäumen - abgesichert.
Als Wildbienen werden in Deutschland die 585 Bienenarten bezeichnet, die im Gegensatz zur Honigbiene nicht vom Menschen gehegt werden. Dazu gehören Hummeln, aber auch Tiere mit so markanten Namen wie Blattschneider-, Hosen- oder Maskenbienen. Sie leiden - wie Insekten insgesamt - unter schwindenden Nistmöglichkeiten durch Flächenversiegelung, dem Wegfall von Nahrungsquellen durch Monokulturen und dem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft.
Der Roten Liste für Thüringen zufolge gibt es im Freistaat derzeit 416 Wildbienenarten. 43 gelten als ausgestorben oder verschollen, 72 Arten werden «als vom Aussterben bedroht» geführt und 61 gelten als «stark gefährdet». Der Naturschutzbund (Nabu) hatte empfohlen, zum Schutz dieser Insekten weniger zu mähen.
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