Kleine Radler fordern größere Sicherheit
Um für sichere Fahrradwege vor allem für junge Verkehrsteilnehmer zu demonstrieren, schwingen sich auch in Thüringen Eltern, Kinder und Sympathisanten auf die Drahtesel. In Jena und Erfurt rufen die Fahrrad-Lobbyisten des ADFC Thüringen am Samstag zur sogenannten «Kidical Mass» auf. In Gotha sei die Fahrraddemo für Groß und Klein für Sonntag geplant, teilte der Verein am Mittwoch mit.
Von Freitag an seien über das kommende Wochenende deutschlandweit in mehr als 400 Orten vergleichbare Aktionen geplant. Zehntausende Kinder, Jugendliche und Eltern werden dabei erwartet, wie es hieß. Mit den Demonstrationen gehe vor allem die Forderung nach sicheren Schulwegen und einer Infrastruktur, die Kindern mehr selbstständige Mobilität ermöglicht, einher. Konkret werden etwa geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege gefordert, oder auch Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts sowie Schulstraßen ohne Autoverkehr.
Alle Generationen profitierten von sicheren, kinderfreundlichen Radwegen und Entschleunigung im innerörtlichen Verkehr, sagte die Co-Vorsitzende des ADFC Thüringens Frieda Nagler. «Die Lebensqualität steigt, die Straße kann wieder ein Raum für Begegnung werden.»
In der Verkehrsunfallstatistik Thüringen 2022 sind neun Fälle erfasst, bei denen Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren auf dem Schulweg mit dem Fahrrad verunglückten. Im Jahr davor waren es demnach 20 Kinder gewesen. Insgesamt sind für das vergangene Jahr 41 Fälle verzeichnet, in denen schulpflichtige Kinder von sechs bis unter 18 Jahren, in Schulwegunfälle verwickelt waren. Angaben zu Ursachen für die Unfälle werden in der Statistik nicht gemacht.
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