Kirschenvielfalt in Thüringen: Über 40 verschiedene Sorten
Auf Thüringens Kirschplantagen werden nach Angaben des Landesamtes für Landwirtschaft und Ländlichen Raum mehr als 40 verschiedene Kirschensorten angebaut. Beliebteste Süßkirschensorten sind «Regina» und «Kordia», wie der Referent für Obstbau, Martin Penzel, am Mittwoch auf Anfrage sagte. Diese seien bekannt für ihre gute Fruchtqualität und dürften auch in den nächsten Jahren die Hauptsorten bleiben. Als häufigste Sauerkirschsorten nannte Penzel «Ungarische Traubige» und «Schattenmorelle».
In Erfurt wurden am Mittwoch etwa 70 Obstbauexperten zum Thüringer Kirschentag erwartet. Sie wollen sich unter anderem über Anbausysteme bei Süßkirschen und Unkrautbekämpfung austauschen.
In den Kirschenplantagen in Thüringen geht es dem Fachmann zufolge angesichts des Klimawandels nicht mehr ohne künstliche Bewässerung. Inzwischen bewässerten die Obstbaubetriebe sämtliche Anbauflächen für Kirschen, sagte Penzel. In der Fruchtentwicklungsphase benötigt ein Kirschbaum ihm zufolge täglich zwischen zwei und acht Liter Wasser. Bei allen Baumobstarten würden 36 Prozent der Anbauflächen bewässert. Vor 20 Jahren, im extrem trockenen Sommer 2003, sei künstliche Bewässerung auf Obstplantagen in Thüringen kaum ein Thema gewesen.
In Thüringen werden nach Zahlen des Statistischen Landesamtes in diesem Jahr auf 294 Hektar Süßkirschen und auf 182 Hektar Sauerkirschen geerntet. Nach den Prognosen ist mit Erntemengen von 1762 Tonnen bei Süßkirschen und 1650 Tonnen bei Sauerkirschen zu rechnen. In diesem Jahr war das Frühjahr kalt ausgefallen, was die Fruchtausbildung gebremst hatte. Die Obstbauern rechnen laut Landesamt daher mit etwas geringeren Erträgen als 2022, das ein überdurchschnittlich gutes Kirschenjahr war.
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