Kfz-Gewerbe: Markt für Gebrauchtwagen eingebrochen
Die Thüringer kaufen nicht nur weniger Neuwagen, auch beim Besitzerwechsel Gebrauchter gibt es einen kräftigen Rückgang. Die Verkaufszahlen für Gebrauchtwagen seien im Juli um fast ein Drittel (31,1 Prozent) auf knapp 10.200 im Vergleich zum Vorjahresmonat eingebrochen, teilte der Kfz-Gewerbe-Landesverband auf Anfrage in Erfurt mit. Die Situation sei und bleibe äußerst angespannt, erklärte Verbandspräsident Helmut Peter.
Nach wie vor fehle auf dem Gebrauchtwagenmarkt der Nachschub, weil weniger neue Autos gekauft und damit weniger ältere angeboten werden. Die Preise für Gebrauchte seien nach Monaten mit einem Anstieg inzwischen stabil.
Seit Jahresbeginn wechselten nach Verbandsangaben im Freistaat rund 75.300 Gebrauchtwagen den Besitzer. In den ersten sieben Monaten 2021 seien es noch rund 93.000 gewesen - ein Rückgang von 19 Prozent. Den Umsatzverlust für die Branche zum Vorjahreszeitraum bezifferte Peter mit rund 334 Millionen Euro.
Autos mit Verbrennungsmotor hätten in den Juli-Gebrauchtwagenzahlen einen Anteil von fast 93 Prozent gehabt. Ein Verkaufsplus, allerdings auf niedrigem Niveau, gebe es bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden sowie bei autogasbetriebenen Pkw. Insgesamt sei der Start in das zweite Geschäftshalbjahr 2022 für das Kfz-Gewerbe mit vielen kleinen und mittelständischen Betrieben enttäuschend verlaufen, sagte der Verbandspräsident.
Im Juli waren auch die Neuwagenzulassungen vor allem wegen Liefer- und Produktionsengpässen der Hersteller rückläufig. Insgesamt habe es nur 3684 neu zugelassene Wagen gegen, ein Minus von rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, hatte der Landesverband kürzlich mitgeteilt. Einzig reine Elektrofahrzeuge legten um 27 Autos auf 397 zu.
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