Kein Goethe: Theater Jena setzt weiter auf neue Stücke
Das Theaterhaus Jena will in der kommenden Spielzeit weiter neue Stücke entwickeln. «Es wird in den kommenden zwei Jahren auch wieder internationale Koproduktionen geben», sagte Maarten van Otterdijk am Montag in Jena. «Und wir werden unsere Lieblingsstücke, unser «Jenaer Repertoire» weiterspielen.» Das seien Stücke, die gut angekommen, aber coronabedingt leider für viel zu wenige Leute gespielt worden seien.
Van Otterdijk, Mitglied des niederländischen Kollektivs «Wunderbaum», wird dem Theater nach dem Ende der künstlerischen Leitung des Kollektivs gemeinsam mit der Schauspielerin, Performerin und Regisseurin Lizzy Timmers erhalten bleiben. In Zusammenarbeit mit dem Theaterhaus-Ensemble werden sie die künstlerische Leitung übernehmen. Timmers wird gemeinsam mit Mathias Putterer auch die Geschäftsführung innehaben.
Der «Ensemble-Rat» besteht aus allen festen Ensemble-Mitgliedern. Mit der künstlerischen Leitung und der Dramaturgin Hannah Baumann soll in wöchentlichen Sitzungen gemeinsam das Programm der kommenden zwei Jahre erarbeitet werden. «Wir glauben an dieses Modell der Teilhabe. Wir glauben auch, dass es an anderen Theatern funktionieren kann, an kleineren sowieso und aber auch an größeren», sagte Ensemle-Ratsmitglied Henrike Commichau.
Einen konkreten Einblick in das Programm der kommenden Spielzeit gab das Theater am Montag noch nicht. Schauspielerin Pina Bergemann vom Ensemble-Rat betonte aber: «Wir werden weiter dokumentarisch arbeiten. Wir werden weiter Stückentwicklungen machen. Wir werden immer noch kein Schiller spielen. Kein Brecht. Und kein Goethe. Vor allem kein Goethe.»
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