Kein Abruf von Fördergeldern für Digitalisierung
Die Pflegeeinrichtungen in Thüringen haben bislang viele Millionen Euro an Fördergeldern für digitale und technische Anschaffungen nicht angerührt. Mit 4,6 Millionen Euro seien nur rund 30 Prozent der seit 2019 zur Verfügung stehenden Gelder abgerufen worden, teilte die DAK-Gesundheit Pflegekasse mit. Bis Mitte Januar seien 1246 Förderanträge eingegangen, 95 Prozent davon seien bewilligt worden. Die DAK ist im Freistaat für die Auszahlung der Förderung zuständig, die auf einem Gesetz zur Stärkung des Pflegepersonals des Bundes basiert.
Bis 2026 kommt die vollelektronische Abrechnung
«Wir brauchen offensichtlich eine Informationsoffensive, damit deutlich mehr Pflegeeinrichtungen die Fördergelder nutzen», sagte DAK-Landeschef Marcus Kaiser. Bis Ende 2026 müssten Einrichtungen etwa all ihre pflegerischen Leistungen vollelektronisch abrechnen. «In der Konsequenz bedeutet dieser digitale Fahrplan für die Leistungserbringer, dass spätestens Ende 2026 keine anderen Übermittlungswege für ihre Abrechnungsdaten mehr möglich sind», mahnte er.
Jetzt bestehe die Chance, finanzielle Unterstützung für die damit verbundenen Anschaffungen zu bekommen. Gefördert werden könnten bis zu 40 Prozent der Ausgaben mit Zuschüssen von bis zu 12.000 Euro. Die 690 Pflegeeinrichtungen, die bislang mindestens einen Antrag gestellt hatten, hätten vor allem Mittel für die Digitalisierung der Pflegedokumentation beantragt. Aber auch für Anschaffungen zur vernetzen Dienst- und Tourenplanung oder für das interne Qualitätsmanagement habe es viele Anträge gegeben. Die Fördermöglichkeit sei nun bis 2030 verlängert worden, teilte die DAK mit.
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