Katholische Prozession durch Heiligenstadt gezogen
Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause ist die traditionelle Palmsonntagsprozession wieder durch Heiligenstadt gezogen. Bei typischem Aprilwetter liefen am Sonntag nach Polizeischätzungen mehrere Tausend Menschen durch die Stadt im Eichsfeld, das stark katholisch geprägt ist. Die Prozession erinnert an den Leidensweg von Jesus Christus, der nach christlichem Glauben am Sonntag vor Ostern in Jerusalem eingezogen war und dort mit Palmzweigen begrüßt wurde. Sechs von Männern auf den Schultern getragene große Passionsfiguren symbolisierten seinen Leidensweg vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zur Kreuzigung am Karfreitag.
In diesem Jahr beteten die Gläubigen nach Angaben des Heiligenstädter Propstes Hartmut Gremler auch für ein Ende des Kriegs in der Ukraine. Die Kollekte (Geldspende) der Abschlussandacht sollte für hilfsbedürftige Menschen aus der Ukraine gesammelt werden.
Die jahrhundertealte Palmsonntagsprozession, die als eine der größten in Deutschland gehört, gehört zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco. Sie leitet die vorösterliche Karwoche ein.
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