Katholische Prozession durch Heiligenstadt gezogen
Die traditionelle Palmsonntagsprozession ist wieder durch Heiligenstadt gezogen. Bei windigem, kühlem Aprilwetter liefen am Sonntag nach Schätzungen der Polizei rund 11.000 Menschen durch die Stadt im Eichsfeld, das stark katholisch geprägt ist.
Die Prozession erinnert an den Leidensweg von Jesus Christus, der nach christlichem Glauben am Sonntag vor Ostern in Jerusalem eingezogen war und dort mit Palmzweigen begrüßt wurde. Sechs von Männern auf den Schultern getragene große Passionsfiguren symbolisieren den Leidensweg von Jesus vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zur Kreuzigung am Karfreitag.
Die jahrhundertealte Palmsonntagsprozession, die zu den größten in Deutschland zählt, gehört zum immateriellen Weltkulturerbe der Unesco. Sie leitet die vorösterliche Karwoche ein.
Mit einem Gottesdienst im Erfurter Dom läutete Bischof Ulrich Neymeyr am Sonntag ebenfalls die Karwoche ein. Während der Messe wurde eine der biblischen Passionserzählungen vorgelesen. Diese berichten vom letzten Abendmahl Jesu, von seiner Gefangennahme und Verurteilung, der Kreuzigung und seinem Begräbnis. Die Mitglieder der Gemeinde zogen mit grünen Zweigen in der Hand in die Kirche ein. Die Palmprozession sei als ein Bekenntnis der Gläubigen zu Jesus Christus zu verstehen.
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