Kartbahn öffnet nach Kohlenmonoxid-Austritt wieder
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Kartbahn öffnet nach Kohlenmonoxid-Austritt wieder

28.02.2023

Nach der Kohlenmonoxidvergiftung von mehr als 30 Menschen in einer Kartbahn-Halle in Jena ist die Ursache für den Austritt bekannt. In dem mit Ofen betriebenen Bistro der Anlage sei es durch die vielen Menschen in dem Raum zu einem besonderen Phänomen, nämlich einer Inversionswetterlage, gekommen, sagte die Kartbahnbesitzerin Heike Meißgeier am Dienstag auf Anfrage. Dabei sind die oberen Luftschichten wärmer als die unteren.

Die Abgase des Ofens im Bistro sind demnach nicht nach oben gestiegen, sondern nach unten gedrückt worden, erklärte Meißgeier mit Verweis auf die Einschätzung des zuständigen Bezirksschornsteinfegermeisters. Die Lüftungsanlage habe daher statt frischer Luft Abgase in den Gastraum und die Kartbahn geblasen. Zuvor hatte die Ostthüringer Zeitung (OTZ) berichtet.

Am Donnerstag darf die Kartbahn wieder öffnen. Die Polizei hat ihre Ermittlungen eingestellt. «Es gibt keinen Hinweis auf eine Straftat«, sagte ein Polizeipressesprecher am Dienstag.

«Es war eine Aneinanderreihung von unglücklichen Zufällen«, so Heike Meißgeier. Am Samstag waren in der Halle zwei Karts zusammengestoßen, wobei ein Mensch leicht verletzt wurde. Im Zuge der Erstversorgung habe Meißgeier alle Menschen von der Kartbahnhalle in das Bistro geschickt. «50 Menschen auf einmal haben wir so sonst nicht im Bistro«, so die Besitzerin. Anschließend beschwerten sich Dutzende Menschen über Atemwegsbeschwerden und Kopfschmerzen. 38 Menschen wurden schließlich vom Notarzt als leicht verletzt eingestuft

Um solchen Situationen künftig vorzubeugen, trifft die Besitzerin jetzt zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen. In der Kartbahn sind nun CO-Messgeräte installiert und am Bistrokamin befindet sich ein zusätzlicher Luftverwirbler, der den Rückstau von Rauchgasen verhindern soll.

© dpa-infocom, dpa:230228-99-771910/2

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