Jecken feiern Karneval., © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild
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Karnevalsumzug aus Kostengründen abgesagt: Fest als Ersatz

30.01.2023

Thüringens größter Faschingsumzug in Erfurt fällt nach zwei Jahren Corona-Zwangspause erneut ins Wasser. Die Gemeinschaft Erfurter Carneval (GEC) hat den für 19. Februar geplanten Umzug abgesagt, wie Stadtverwaltung und GEC am Montag mitteilten. GEC-Präsident Thomas Kemmerich nannte als Gründe steigende Kosten für Personal und Sicherheit aufgrund gewachsener Sicherheitsanforderungen. Als Ersatz für den Umzug will die Stadt ein Karnevalsfest auf dem Domplatz organisieren.

Unter den aktuellen Bedingungen sei es nicht möglich, den Umzug in Umfang, Qualität, Sicherheit und Anspruch wie gewohnt zu veranstalten, so der GEC-Präsident. Zudem seien die Vorbereitungen wegen der Corona-Pandemie spät gestartet.

Nach Angaben der Stadt hatte die GEC die Gesamtkosten für dem Umzug mit 150 000 Euro angegeben. «Wir waren in Größenordnungen zu einer finanziellen Unterstützung des Umzugs bereit, mehr ging nicht», teilte Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) nach einem Gespräch mit den Karnevalisten mit. Der kommunale Zuschuss hätte nach Angaben der Stadt rund 100 000 Euro betragen, dies sei letztlich nicht ausreichend gewesen. Die Absage sei «eine Vernunftsentscheidung», so Bausewein.

Bei dem nun geplanten, von der Stadt organisierten und finanzierten Fest auf dem Domplatz sollen die in der GEC organisierten Faschingsvereine mit dabei sein. Sie sollen sich ihrem Publikum auf einer Bühne präsentieren können. Für den Karneval 2024 wollen Stadt und GEC gemeinsam ein Konzept entwickeln.

In den vergangenen Tagen hatte es aus denselben Gründen zahlreiche Absagen von Karnevalsveranstaltungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. In Leipzig steht der diesjährige Karnevalsumzug wegen höherer Kosten und fehlenden Geldes auf der Kippe.

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