Karawanskij: ÖPNV-Anteil am Verkehr bis 2030 verdoppeln
Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij hat das Ziel bekräftigt, den Anteil des öffentlichen Nahverkehrs am Verkehrsaufkommen in Thüringen bis 2030 zu verdoppeln. Dafür müsse man bestehende Defizite aus dem Weg räumen und Hürden abbauen, sagte die Linke-Politikerin am Montag bei der Vorstellung des Projekts Integraler Taktfahrplan in Erfurt. Nach Angaben ihres Ministeriums beträgt der Anteil derzeit 8 Prozent und soll auf 16 Prozent steigen.
Ziel des Taktfahrplans ist es, dass alle Thüringerinnen und Thüringer die Möglichkeit erhalten, zentrale Orte der Daseinsvorsorge mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu erreichen.
Karawanskij sagte, nur wenige werden auf den Nahverkehr umsteigen, wenn man sein Reiseziel mit dem Auto in der Hälfte der Zeit erreiche. Dem Beweglichkeitsvorteil des Autos müsse man mit Angebotsverbesserungen und -erweiterungen beim ÖPNV begegnen. Das 9-Euro-Ticket bezeichnete sie als bundesweiten Feldversuch, der gezeigt habe, dass Einfachheit und Transparenz der ÖPNV-Nutzung Auswirkungen auf die Nutzung des Angebots hätten.
Karawanskij betonte, auch die sogenannte letzte Meile verstärkt in den Blick nehmen zu wollen. Das Schienen- und Busverkehr müssten harmonisch und getaktet miteinander verzahnt werden. Dabei dürfe es keine Rolle spielen, wenn das Ziel eines Fahrgastes in einem Landkreis liege.
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