Kammer: Situation im Einzelhandel bleibt schwierig
Der Einzelhandel geht nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt mit gedämpften Erwartungen in das Weihnachtsgeschäft. 15 Prozent der befragten Händler rechneten mit einer Verbesserung der Konsumlaune, etwa doppelt so viele wie noch im Frühjahr, teilte die Kammer am Mittwoch in Erfurt mit. 39 Prozent befürchteten allerdings eine Verschlechterung. Dabei profiliere sich Erfurt immer stärker als Thüringens Einkaufsstadt, sagte Steffen Schulze von der IHK.
Vom Thüringer Einzelhandelsumsatz, den die Kammer auf 11,25 Milliarden Euro pro Jahr bezifferte, entfielen 1,46 Milliarden Euro auf die Landeshauptstadt, die auch von Touristen profitiere. Der Pro-Kopf-Einzelhandelsumsatz liege im Thüringer Durchschnitt bei 5293 Euro, in Erfurt seien es 6699. «Andere Innenstädte haben gravierendere Probleme als Erfurt.»
Aber auch in der Landeshauptstadt gebe es keinen Bedarf an neuen Einkaufszentren auf der grünen Wiese, auch kaum Erweiterungsbedarf, sagte Schulze. Erweiterungsprojekte wie im Thüringenpark in Erfurt würden voraussichtlich kleiner ausfallen als ursprünglich geplant. Generell gehe es darum, die Innenstädte mit vielseitigen Angeboten wieder attraktiver für Käufer zu machen. Allein in der Landeshauptstadt sei die Zahl der Geschäfte von 815 im Jahr 2010 auf 621 im Jahr 2021 gesunken.
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