Kakerlaken in Gemeinschaftsunterkunft: Kammerjäger kommt
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Kakerlaken in Gemeinschaftsunterkunft: Kammerjäger kommt

23.01.2024

In der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Suhl sollen Schädlingsbekämpfer gegen Kakerlaken in einem der Gebäude vorgehen. Ein Gebäude werde komplett geräumt, sagte Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Einzelne Etagen seien bereits leer, am Mittwoch sollen weitere Bewohner aus dem Haus ausziehen, damit Schädlingsbekämpfer ihre Arbeit verrichten können.

Maier sagte, das Problem mit den Kakerlaken sei zum ersten Mal Ende November aufgetreten. Betroffen sei nur das eine Gebäude. «Wir sind dabei, das zu beseitigen».

Die Thüringer Linke-Abgeordnete Katharina König-Preuss hatte nach einem Bericht im «Freien Wort» über Kakerlaken in der Unterkunft das Innenministerium öffentlich aufgefordert, Mängel in der Einrichtung zu beseitigen. «Sollte keine schnelle und effektive Lösung gefunden werden, bleibt als letzte Konsequenz nur die Schließung der Einrichtung, um die Menschen aus diesen unerträglichen Verhältnissen zu befreien», teilte König-Preuss mit.

Maier räumte ein, dass es aufgrund der hohen Belegungszahlen in Suhl «Herausforderungen im hygienischen Bereich» gebe. Es gebe eine Mängelliste, die abgearbeitet werde. In einem der Gebäude sei etwa Schimmel in einer ehemaligen Küche entfernt worden. Er habe sich an Weihnachten selbst ein Bild davon gemacht, dass dieser Mangel beseitigt wurde.

«Kein Mensch, erst recht keine Familien und Kinder sollten in Räumen, die von Kakerlaken befallen sind, untergebracht werden», sagte König-Preuss. Zudem sei unverständlich, dass Parlamentarier von der Situation in der Erstaufnahmeeinrichtung aus der Presse erfahren. «Von daher gehört auch die Informationspolitik der zuständigen und zuständig gewesenen Ministerien auf den Tisch.»

Aktuell ist das Innenministerium zuständig für Migrationspolitik in Thüringen. Innenminister Maier hatte die Aufgabe von Justizministerin Doreen Denstädt (Grüne) übernommen, nachdem diese zunehmend bei den Kommunen in die Kritik geraten war.

© dpa-infocom, dpa:240123-99-722117/2

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