Kämpfer für Rechte der Massai mit Menschenrechtspreis geehrt
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Kämpfer für Rechte der Massai mit Menschenrechtspreis geehrt

10.12.2023

Er setzt sich seit Jahren für die Rechte der Massai in Afrika ein und ist dadurch selbst gefährdet: Der Anwalt Joseph Moses Oleshangay aus Tansania ist am Sonntag mit dem Menschenrechtspreis der Stadt Weimar ausgezeichnet worden. Dieser ist mit 5000 Euro dotiert. Oleshangay ist Mitglied der Menschenrechtsorganisation «Legal and Human Rights Centre» in Tansania - und selbst ein Massai. Er engagiert sich unter anderem in der Rechtsberatung und der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in dem ostafrikanischen Land. Der Preis wird alljährlich am Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember verliehen.

Die Volksgruppe der Massai in Tansania ist nach Angaben des Preisträgers der staatlich autorisierten Vertreibung aus ihrem Lebensraum in der Serengeti ausgesetzt. Der Preis bedeute alles für die Massai, die Opfer von Gesetzlosigkeit seien, ihr Land und ihr Eigentum verloren hätten, keinen Zugang zu lebenswichtigen grundlegenden Dienstleistungen wie Gesundheitsvorsorge hätten und deren Kinder hungerten, sagte Oleshangay. Er verstehe sich als Stimme dieser Menschen, «die selbst nicht die Mittel haben, in ihrem eigenen Namen zu sprechen.» Der Preisträger war den Angaben zufolge selbst staatlichen Repressionen bis hin zu einem misslungenen Mordanschlag ausgesetzt.

Die Stadt Weimar vergibt den Preis seit 1995 als Zeichen ihrer besonderen Verantwortung nach den Verbrechen des Nationalsozialismus. Im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar hatten die Nazis zwischen 1937 und 1945 rund 280.000 Menschen aus Europa inhaftiert. Rund 56.000 Häftlinge wurden ermordet, starben an Krankheiten, Hunger oder durch Zwangsarbeit.

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