Junge Leute und Geflüchtete lassen Arbeitslosenzahl steigen
Vor allem jüngere Arbeitslose sowie Flüchtlinge aus der Ukraine haben die Zahl der Arbeitslosen im August in Thüringen steigen lassen. Wie die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte, waren 61 500 Arbeitslose registriert und damit 2900 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,6 Prozent nach 5,4 Prozent im Vormonat.
Im August habe sich der Sommereffekt gezeigt, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion, Markus Behrens. Mit Beginn der Ferienzeit steige die Zahl der Arbeitslosen unter den jüngeren Menschen, weil diese gerade die Schule oder eine Ausbildung beendet hätten und sich in einer Wechselphase befänden.
Flüchtlinge aus der Ukraine gehen seit Anfang Juni in die Statistik ein und erhalten von den Jobcentern Leistungen der Grundsicherung. Die Zahl der ukrainischen Arbeitslosen stieg im August um 1100 auf rund 5600. Experten hatten diesen Anstieg erwartet.
Die Arbeitslosigkeit insgesamt lag im August leicht über dem Niveau des Vorjahresmonats und auch über dem Wert von 2019. Im Ländervergleich lag die Quote in Thüringen laut Behrens gleichauf mit Niedersachsen und unter der von Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bremen sowie allen anderen Ostländern.
Behrens zufolge belasten die Inflation und Lieferengpässe die wirtschaftliche Entwicklung. Viele Betriebe müssten ihre Preise erhöhen oder erwarteten Preiserhöhungen. Dies könne dazu führen, das Unternehmen mit Personalanpassungen und weniger Einstellungen reagierten.
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