20 Jugendliche gewinnen bei «Jugend forscht»
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20 Jugendliche gewinnen bei «Jugend forscht»

21.05.2023

20 Jugendliche aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind am Sonntag mit unterschiedlichen Gewinnen des Bundeswettbewerbs «Jugend forscht» ausgezeichnet worden. Den Bundessieg im Bereich Physik und damit den höchstdotierten Preis holte sich die 16-Jährige Anne Marie Bobes vom Markgraf-Albrecht-Gymnasium Osterburg in Landkreis Stendal.

Mit ihren Wettbewerben will die Stiftung «Jugend forscht» Kinder und Jugendliche für die MINT-Bereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, begeistern und fördern.

Der Bundeswettbewerb stand in diesem Jahr unter dem Motto «Mach Ideen groß!». Er fand in diesem Jahr zum 58. Mal statt. Die mehr als 100 Projekte umfassten Themen vom Umweltschutz bis zur Medizin. Zuvor hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Landeswettbewerben fürs Finale qualifiziert.

Weil immer mehr Kommunen aufgrund steigender Energiepreise einen Teil ihrer Straßenbeleuchtung abschalten, überlegte Bobes, alternativ sogenannte Helix-Rotoren als dezentrale Stromquelle zu nutzen. Die Schülerin stellte per 3-D-Druck 24 Varianten dieser schraubenförmigen Windturbine her, um herauszufinden, welche Form sich am besten eignet - das brachte ihr 2500 Euro Preisgeld ein. Laut «Jugend forscht» greifen zwei Firmen das Konzept auf und planen Feldversuche.

Inga Lovisa Endtmann vom Georg Cantor Gymnasium Halle untersuchte fossile Hölzer am Lago Omodeo in Zentralsardinien. Die 17-Jährige wies neue fossile Laub- und Nadelhölzer sowie Palmen - auch in aufrechter Position nach -, die demnach einst in einem Wald in der Gegend des Stausees gestanden haben sollen. Endtmann wurde für ihre Forschungen mit dem dritten Preis im Bereich Geo- und Raumwissenschaften sowie 1500 Euro ausgezeichnet.

Außenjalousien mit Solarzellen auszustatten und somit in kleine Kraftwerke zu verwandeln, war die Idee von Finja Alpert (18) vom Winckelmann-Gymnasium Stendal und Chris Julian Erdmann (20)
vom Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Dank einer speziellen Steuerung passen die Solar-Lamellen sich automatisch dem Sonnenstand an und erhöhen den Stromertrag deutlich, wie es hieß.

Drei Schüler des Christian Wolff Gymnasiums Halle erarbeiteten eine automatische Bettabdeckung mit Fernbedienung. Die soll helfen, wenn Kranke und Pflegebedürftige sich nicht selbst zudecken können. Janusz Kohnert (16), Tessa Maleen Seyfert (16) und Frederik Tiede (15) wurden dafür mit dem Preis für eine Arbeit auf dem Gebiet «Gute Prävention und Rehabilitation» ausgezeichnet und erhielten ein Preisgeld von 1000 Euro.

Thüringische Jugendlichen konnten in diesem Jahr für ihre Arbeiten Preisgelder in Höhe von insgesamt 5000 Euro einstreichen, erklärte die Stiftung. So wurden drei 18 Jahre alte Schülerinnen des Staatlichen Gymnasiums Ernst Abbe in Jena für ihre Analyse zu umweltverträglichen Maskenalternativen im Bereich Arbeitswelt prämiert.

Sie fanden heraus, dass die Eigenschaften eines Vlieses abhängig vom chemischen Aufbau der Fasern sowie von der Herstellungsweise sind. Eine biologisch abbaubare Alternative konnten sie allerdings noch nicht entwickeln.

Drei Schülerinnen und Schüler des Albert Schweitzer Gymnasiums in Erfurt im Alter von 17, 18 und 19 Jahren untersuchten eine Flechte, die einen orangen Farbstoff bildet - das Parietin. Sie wiesen nach, dass Parietin dazu dient, den Pilz innerhalb der Flechte vor zu viel Wärme zu schützen, die durch Photosynthese der
Algen entsteht. Sie erhielten dafür im Bereich Biologie den vierten Preis.

Gewürdigt wurde auch die Arbeit von drei weiteren Jugendlichen (17, 17 und 18) des Erfurter Albert Schweitzer Gymnasiums im Bereich Chemie. Sie untersuchten die Eigenschaften von PET-Flaschen während des Recyclingprozesses. Ein Preis für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Umwelttechnik ging an drei Schülerinnen und Schüler (alle 18) des Gymnasiums Dr. Konrad Duden nach Schleiz im Saale-Orla-Kreis. Sie entwickelten ein Messgerät zur Überprüfung der Lebensmittelsicherheit von Algen.

Aus Sachsen wurde in diesem Jahr der 16 Jahre alte Kai Richard Probst ausgezeichnet. Er stammt aus Radeberg im Landkreis Bautzen. Ihm sei es gelungen, mit einem simplen und geländetauglichen Messaufbau die Horizontalkomponente, also die horizontale Ausrichtung des Erdmagnetfeldes, zu ermitteln, erklärte die Stiftung. Für seine «originelle Arbeit» auf dem Gebiet der Geowissenschaften erhält der Jugendliche ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

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