Der Firmenname steht an einer Betriebsstätte der Contemporary Amperex Technology Thuringia GmbH (CATL)., © Martin Schutt/dp
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1500 Jobs bei Batteriehersteller CATL bis Jahresende

04.04.2022

Der chinesische Batteriehersteller CATL wird die Produktion in seinem neuen Werk im thüringischen Arnstadt in der zweiten Jahreshälfte hochfahren. «Wir sind im Endspurt», sagte Europapräsident Matthias Zentgraf am Montag in Arnstadt beim Erhalt einer Betriebsgenehmigung des Landes Thüringen für die erste Ausbaustufe des Werkes mit einer Kapazität von zunächst 8 Gigawattstunden. Das entspreche einer Jahreskapazität an Batterien für etwa 120.000 E-Autos, sagte Zentgraf der Deutschen Presse-Agentur.

Bis Jahresende sollen nach seinen Angaben 1500 Mitarbeiter aus der Region eingestellt sein. Hinzu kämen einige hundert Fachleute aus China, die bei der Installation der Produktionsanlagen und in der Startphase der Fertigung eingesetzt seien, aber nicht dauerhaft blieben. Bereits an Bord seien etwa 500 Arbeitnehmer aus der Region.

Derzeit laufe der Innenausbau in dem über einen halben Kilometer langen Neubaukomplex, in den das chinesische Unternehmen rund 1,8 Milliarden Euro investieren wolle, sagte der Europa-Präsident von CATL (Contemporary Amperex Technology). «Die Produktionsmaschinen sind schon auf dem Weg nach Arnstadt.» Das Batteriezellwerk stehe in seiner Komplexität Chipfabriken nicht nach - es gebe beispielsweise auch Reinräume. «Unsere Kunden drängen auf einen möglichst schnellen Start.»

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund sprach von einer der größten Batteriezellenfabriken in Europa mit künftig bis zu 2000 Arbeitsplätzen. Das Beispiel CATL zeige, dass schnelle Genehmigungen trotz aufwendiger Prüfungen möglich seien. Konkret wurde die zweite Teilgenehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz erteilt. «Deshalb können Sie jetzt durchstarten», sagte Siegesmund. Erfreulich sei, dass die großen Hallendächer für die Gewinnung von Solarstrom genutzt würden.

Nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte die Investitionsentscheidung des chinesischen Konzerns eine Signalwirkung für den Industriestandort Ostdeutschland. Beispielsweise Intel habe sich bei seiner Entscheidung für Magdeburg auch auf CATL bezogen. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, nannte die Batteriefabrik ein herausragendes Projekt in Ostdeutschland. Zur Ansiedlung habe auch der gute Ruf der Verwaltungen beigetragen, die schnell entschieden, agte Schneider der dpa.

In dem Neubau im Gewerbegebiet «Erfurter Kreuz» sollen nach Angaben von Zentgraf bis zum kommenden Jahr insgesamt sechs Fertigungslinien installiert werden und in Betrieb gehen. Das Werk bei Arnstadt sei das erste von CATL außerhalb Chinas. Es werde künftig alle großen deutschen Automobilhersteller für ihre E-Autos mit Batteriezellen beliefern.

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