Jenoptik-Konzern verdient mehr: Gutes Jahr erwartet
Der Thüringer Technologiekonzern Jenoptik hat zum Jahresauftakt seinen Gewinn etwa vervierfacht. Nach Steuern blieben im ersten Quartal 11,8 Millionen Euro in der Unternehmenskasse, wie der Vorstand am Donnerstag in Jena mitteilte. Im Vorjahreszeitraum standen unter dem Strich noch 2,8 Millionen Euro. Wie erwartet, sei das Geschäft insgesamt rentabler geworden, sagte ein Unternehmenssprecher. Mit Blick auf das kräftige Plus verwies er darauf, dass im ersten Quartal 2022 eine Beteiligung in Spanien das Ergebnis belastet habe.
Der Vorstand des börsennotierten Unternehmens berichtete bei der Vorlage der Quartalszahlen von einem Umsatzplus von 12,2 Prozent auf 234,1 Millionen Euro. Vor allem das Auslandsgeschäft mit einem Anteil von 74 Prozent am Quartalsumsatz sorgte für Auftrieb. Besonders in Asien und Amerika sei der Umsatz überdurchschnittlich gestiegen.
Mit zweistelligem Umsatz- und Ergebniszuwachs sei Jenoptik gut gestartet, sagte Vorstandschef Stefan Traeger, der die Jahresprognose bestätigte. Erwartet werde angesichts einer guten Auftragslage vor allem bei Ausrüstungen für die Halbleiterindustrie ein Jahresumsatz zwischen 1,05 Milliarden und 1,10 Milliarden Euro bei insgesamt steigender Profitabilität. Im vergangenen Jahr lag der Konzernumsatz bei 980,7 Millionen Euro.
Traeger kündigte den weiteren Ausbau von Fertigungskapazitäten an. Investitionen liefen in Dresden in eine Fabrik für Ausrüstungen für die Chipindustrie und in Berlin für den Bereich Medizintechnik. Die Investitionen in Produktionskapazitäten würden höher ausfallen als die 106,0 Millionen Euro im vergangenen Jahr.
Derzeit gehe es darum, die vorhandenen Kapazitäten gut zu nutzen. Der Auftragseingang sei zwar nicht mehr so kräftig wie im vergangenen Jahr, der Auftragsbestand des Konzerns habe sich jedoch von 733,7 Millionen Euro Ende 2022 auf jetzt 776,1 Millionen Euro erhöht.
Jenoptik hatte sich im vergangenen Jahr endgültig von seinem Militärtechnikgeschäft getrennt, die Geschäftszahlen wurden zur Jahresmitte entsprechend bereinigt.
Der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 4400 Menschen, davon etwa 1500 in Jena. Er gehört zu den wenigen großen börsennotierten Firmen in Ostdeutschland. Notiert ist die Jenoptik AG im TecDax der Frankfurter Börse.
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