20 Jahre nach Amoklauf an Gymnasium: Ramelow gedenkt Opfer
20 Jahre nach dem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow der Opfer gedacht. «Den Schmerz und die Fassungslosigkeit werden wir alle für immer in unseren Herzen tragen», sagte der Politiker der Linken am Sonntag laut einer Mitteilung. Der Amoklauf habe Leben zerstört, von einer Sekunde auf die andere geliebte Menschen entrissen und das Land bis auf den heutigen Tag hin verändert.
Am 26. April 2002 tötete ein Ex-Schüler am Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen. Der 19-Jährige erschoss zwölf Lehrkräfte, eine Schülerin und einen Schüler, eine Sekretärin, einen Polizisten und letztlich sich selbst. Es war das erste Schulmassaker eines solchen Ausmaßes an einer deutschen Schule. Zuvor waren Massaker mit Schusswaffen ein Phänomen, das man in Deutschland aus den USA kannte, etwa von der Columbine High School in Littleton (1999).
Ramelow betonte, dass Zusammenstehen und aufeinander Acht geben eine fortwährende Verantwortung für das Miteinander seien. «Wir alle können unseren Beitrag leisten, indem wir uns mit offenen Augen und Armen begegnen und uns einander zu verstehen versuchen und Hilfe und Halt anbieten.» Ein solcher Umgang sei grundsätzliche Bedingung für ein friedliches gesellschaftliches Zusammenleben. «Er kann auch dazu beitragen, ähnliche Ereignisse unwahrscheinlicher zu machen.»
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