Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen., © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild
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45-Jähriger bestreitet Tötungsabsicht an Mutter

08.09.2022

Im Prozess um einen versuchten Totschlag hat der Angeklagte bestritten, seine Mutter gewürgt zu haben. «Ich wollte ihr nicht weh tun und hatte in keinster Weise vor, sie umzubringen», sagte der 45-Jährige am Donnerstag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Erfurt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heroinabhängigen Grafikdesigner vor, Anfang Januar dieses Jahres seine Mutter in deren Haus in Friedrichroda nach einem Streit mehrfach gewürgt und ihr gedroht zu haben, sie zu töten.

Der Angeklagte berichtete, dass es an dem Tattag zwischen ihm und seiner Mutter zu einem Streit wegen seiner kaputten Airbrush-Ausrüstung gekommen war. Er habe schwere Entzugserscheinungen gehabt und «etwas geraucht». Er habe seine Mutter während des Streits geschüttelt, dann aber von ihr abgelassen, als sie geschrien habe. «Ich hatte einen Nervenzusammenbruch und lag auf dem Küchenboden.» Er schilderte das Verhältnis zu seiner Mutter als schwer belastet. Es sei bereits Monate zuvor immer wieder zu Auseinandersetzungen gekommen.

Die Mutter war vor ihrem Sohn laut Anklage dann aus der Wohnung auf die Straße geflohen. Der 45-Jährige sei ihr gefolgt und habe sie erneut gewürgt. Erst als ein vorbeifahrendes Auto kam und anhielt, habe er von seiner Mutter abgelassen. Die Frau erlitt nach Gerichtsangaben Hämatome und Schmerzen am Hals. Die Mutter sei chronisch krank und die Flecken rührten von daher, sagte der Angeklagte. Er war vor dem Angriff nach eigenen Angaben in einem Diamorphin-Programm für Langzeitabhängige.

Der Prozess wird am 16. September fortgesetzt. Dann soll die Mutter, die in dem Verfahren als Nebenklägerin auftritt, gehört werden.

© dpa-infocom, dpa:220907-99-668344/3

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