Inventur im Wald: Forstexperten untersuchen Böden
Forstexperten nehmen den Zustand der Waldböden in Thüringen unter die Lupe. Dafür sollen bis Ende 2023 Bodenproben an 100 Standorten landesweit genommen und die Wälder vermessen werden, wie die Landesforstanstalt am Mittwoch in Pfiffelbach (Kreis Weimarer Land) mitteilte. Dort startete Forstministerin Susanna Karawanskij die Aktion, die Teil der alle 15 Jahre fälligen bundesweiten Waldbodeninventur ist. Ein Drittel der Landesfläche Thüringens ist mit Wald bedeckt, das sind etwa 550.000 Hektar.
Die Bodenproben sollen Erkenntnisse unter anderem über die Ernährungssituation der Waldbäume und das Potenzial der Böden als Kohlenstoffspeicher liefern. Wälder binden große Mengen von klimaschädlichen Gasen wie Kohlendioxid und spielen deshalb beim Klimaschutz eine bedeutende Rolle. Sie dienen zudem dem Trinkwasserschutz, wie Thüringenforst-Vorstand Volker Gebhardt betonte.
Die Bodenproben werden in Laboruntersuchungen ausgewertet. Die Ergebnisse sollen Ende 2026 als Bericht vorliegen. Sie sind nach Angaben von Thüringenforst Grundlage für Entscheidungen von Politik, Behörden, Verbänden und Waldbesitzern, um eine am Klimawandel orientierte, nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen.
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