Integrationsbeauftragte startet Aufruf: Menschlich bleiben
Thüringens Integrationsbeauftragte Mirjam Kruppa hat einen Internet-Aufruf gestartet, um die Migrationsdebatte zu versachlichen. «Mich besorgt der Trend, in der Restriktionen gegenüber Geflüchteten eine Lösung auf die komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu sehen», erklärte Kruppa am Donnerstag in Erfurt. Eine zunehmend populistische und nationalistische Rhetorik im Zusammenhang mit Geflüchteten halte sie für brandgefährlich. Ziel sei ein Bündnis unter dem Motto «#menschlichbleiben».
Brandenburg habe bereits Anfang November einen entsprechenden Aufruf gestartet, den innerhalb kurzer Zeit mehr als Tausend Menschen unterzeichnet hätten.
«Die zunehmende Einschränkung der Rechte und Freiheiten Geflüchteter beeinträchtigt ihre Möglichkeiten der Lebensgestaltung massiv», erklärte Kruppa. Die Art, Politik auf dem Rücken von Geflüchteten auszutragen, mache auch jenen zu schaffen, die sich täglich für Integration einsetzten.
Nach ihren Angaben wurden 2022 in Thüringen insgesamt 39.000 Menschen aus dem Ausland aufgenommen, darunter rund 32.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. 2023 seien bislang etwa 14.000 Schutzsuchende gekommen.
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