Inflationsrate in Thüringen steigt auf 10,7 Prozent
Hohe Energie- und Lebensmittelpreise haben die Inflation in Thüringen im Oktober erstmals in diesem Jahr über die Zehn-Prozent-Marke getrieben. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,7 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Ein höherer Wert wurde im Freistaat demnach bislang nur im Jahr 1992 ausgewiesen, damals wurden die ostdeutschen Mieten schrittweise an das Westniveau angepasst, und die Teuerung lag bei 11,2 Prozent.
Hohe Inflationsraten schmälern die Kaufkraft von Verbrauchern, da sie sich für einen Euro weniger leisten können. Das kann den Privatkonsum als wichtige Konjunkturstütze dämpfen. Ohne Lebensmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Oktober 5,5 Prozent betragen, hieß es.
Die Energiepreise stiegen im Vergleich zum Oktober 2021 im Schnitt um 39,7 Prozent. Die stärksten Anstiege gab es bei leichtem Heizöl (plus 82,0 Prozent), Fernwärme (plus 72,2 Prozent) sowie Gas einschließlich Betriebskosten (plus 70,9 Prozent). Kraftstoffe verteuerten sich um 21,9 Prozent. Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Verbraucher 21,1 Prozent mehr zahlen als im Vorjahresmonat. So zogen etwa die Preise für Speiseöle und Fette um 58,3 Prozent an, für Eier und Molkereiprodukte um 34,6 Prozent und für Gemüse um 25,0 Prozent.
Im September hatte die Inflationsrate in Thüringen bei 9,9 Prozent gelegen. Haushaltsenergie verteuerte sich im Monatsvergleich um 5,2 Prozent, Bekleidung und Schuhe um 2,2 Prozent sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 1,5 Prozent. Dafür konnte im Oktober um 2,0 Prozent günstiger getankt werden als im September.
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