Inflation frisst Kaufkraft: Löhne um 2,3 Prozent gesunken
Die hohe Inflation hat die Beschäftigten in produzierendem Gewerbe und Dienstleistungsbereich in Thüringen trotz gestiegener Bruttoverdienste Kaufkraft gekostet. Die Reallöhne gingen 2022 um 2,3 Prozent im Vergleich zu 2021 zurück, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. Zwar hätten sich die Nominallöhne - Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen - im Jahresvergleich um 5,2 Prozent erhöht. Zugleich stiegen die Verbraucherpreise allerdings um 7,5 Prozent, sodass im Portemonnaie der Beschäftigten weniger übrig blieb.
Entlastungspakete der Bundesregierung wie Zahlungen zum Inflationsausgleich hätten den Reallohnverlust nur teilweise verringern können, so die Statistiker. Vollständig ausgeglichen wurden die Einkommensverluste nicht. Dies zeigte sich etwa im vierten Quartal, als die Nominallöhne unter anderem wegen der Ausgleichszahlungen zwar um 7,8 Prozent gestiegen waren. Zugleich hatte die Inflationsrat bei 8,9 Prozent gelegen, was preisbereinigt einen Einkommensrückgang bedeutete.
Bundesweit waren die Reallöhne im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent im Vergleich zu 2021 zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitgeteilt hatte.
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