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Industrie mit kräftigen Plus zu Jahresbeginn

15.04.2022

Thüringens Industrieumsatz hat in den ersten beiden Monaten dieses Jahres zweistellig zugelegt. Die Erlöse der Unternehmen stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Erfurt mitteilte. Bei dem hohen Zuwachs hätten auch deutlich höhere Preise in einigen Bereichen eine Rolle gespielt. Erfasst wurden Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten. Es gab einen Arbeitstag mehr als vor einem Jahr.

Auch 2021 war die Industrie ein Konjunkturmotor in Thüringen. Sie legte nach den Zahlen des Landesamtes im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent zu.

Erneut spielten Exporte der Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Lieferungen ins Ausland summierten sich nach den Berechnungen der Statistiker auf 2,1 Milliarden Euro. Das entsprach einem Zuwachs von 16,6 Prozent oder 295 Millionen Euro. Die Erlöse in Deutschland stiegen um 14,0 Prozent oder 435 Millionen Euro.

Allerdings lief es nicht in allen Industriebereichen rund. Die Automobilindustrie büßte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 111,0 Millionen Euro an Umsatz ein. Das entspricht einem Rückgang um 16,3 Prozent. Auch bei Dienstleistungen für Maschinen und Ausrüstungen kam weniger in die Kasse. Kräftig zulegen konnte die klassische Metallindustrie, die ihre Erlöse mit Plus 191,9 Millionen Euro fast verdoppelte. Im Maschinenbau betrug das Plus fast 31 Prozent.

Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten durch den Krieg in die Ukraine und die Corona-Pandemie bauen einige Unternehmen ihre Kapazitäten aus. Jüngstes Beispiel ist der Kommunikationstechnik-Anbieter Adva Optical Networking SE in Meinigen. Am Donnerstag erfolgte der symbolische Start für den Bau einer weiteren, 3900 Quadratmeter großen Produktions- und Logistikhalle. Die Investition in zweistelliger Millionenhöhe wird nach Unternehmensangaben vom Land Thüringen finanziell gefördert. Ziel sei, die Fertigungstiefe zu erhöhen und damit die Abhängigkeit von Lieferanten zu verringern.

Die Bauarbeiten sollen nach Unternehmensangaben zum Jahresende abgeschlossen sein, im ersten Quartal 2023 würde der Neubau bezogen. In den kommenden Jahren seien Neueinstellungen geplant. Derzeit seien am Adva-Hauptstandort in Meiningen rund 350 Mitarbeiter beschäftigt. Verwaltungssitz des Unternehmens ist Martinsried bei München.

© dpa-infocom, dpa:220414-99-919132/3

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