Ein Arzt hält ein Stethoskop in der Hand., © Patrick Seeger/dpa/Symbolbild
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In diesem Jahr bereits mehr als 1900 Scharlach-Fälle

08.08.2023

In Thüringen sind nach Zahlen des Robert Koch-Instituts in diesem Jahr bereits mehr als doppelt so viele Scharlach-Fälle registriert worden wie im Durchschnitt der Jahre vor der Corona-Pandemie. Wie aus dem RKI-Datenportal Survstat hervorgeht, waren es seit Jahresbeginn 1924 Fälle der hochansteckenden Halserkrankung, nach 334 im vergangenen Jahr. In den Jahren vor der Pandemie wurden in Thüringen im Schnitt zwischen 800 und 900 Fälle gemeldet. Scharlach gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten, aber auch Erwachsene können sich anstecken. In Thüringen ist Scharlach meldepflichtig.

Verursacht wird die Infektionskrankheit durch Streptokokken, eine Bakterienart. Sie führen zu einer Entzündung im Hals und Fieber, typisch sind eine rotgefärbte, sogenannte Himbeerzunge und Hautausschlag. Die Ansteckung geschieht meist über Tröpfcheninfektion, etwa den Husten Infizierter. Behandelt wird Scharlach mit Antibiotika. Wer einmal erkrankt, ist gegen die Erreger nicht immun, sondern kann sich erneut anstecken.

Schon Ende 2022 war in Deutschland eine ungewöhnlich starke Häufung der Scharlach-Fälle beobachtet worden. Eine Sprecherin der Techniker Krankenkasse verwies am Dienstag auf einen wahrscheinlichen «Nachholeffekt» nach der Corona-Pandemie mit ihren Konktaktbeschränkungen. Ärzte hatten wiederholt eingeschätzt, dass das Immunsystem vieler Kinder durch die teils monatelangen Schul- und Kindergartenschließungen weniger trainiert war als in früheren Jahren.

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