Bauarbeiter stehen auf der Baustelle eines Mehrfamilienhauses., © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild
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Immobilienverband fordert Mittel für Sozialwohnungen

06.07.2022

Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw) fordert von der Landesregierung Mittel für den Bau und die Modernisierung von Sozialwohnungen. Dieses Geld müsse 2023 bereitgestellt werden, da im laufenden Haushalt kein landeseigenes Geld für soziales Wohnen vorgesehen sei, erklärte der vtw laut einer Mitteilung am Mittwoch in Erfurt. Es müsse zumindest dafür gesorgt werden, dass die Bundesmittel für diesen Zweck durch das Land kofinanziert würden.

Nach Angaben des vtw stehen aus der bisherigen Bundesförderung für Thüringen in diesem Jahr 26 Millionen Euro sowie weitere 26 Millionen Euro aus der für 2022 vom Bund bereitgestellten so genannten Klimamilliarde zur Verfügung. Voraussetzung sei die Kofinanzierung dieser 52 Millionen Euro zu einem Drittel durch Landesmittel.

«Es wäre ein fatales Signal, wenn der Freistaat die zur Verfügung stehenden Bundesmittel nicht nutzen würde», erklärte vtw-Verbandschef Frank Emrich. In diesem Fall beliefe sich der Schaden auf jährlich insgesamt 70 Millionen Euro – Gelder, die bei der Schaffung von sozialem Wohnraum im Freistaat und bei der Erreichung der Klimaziele fehlen würden.

Zugleich verlangte der vtw-Chef eine Änderung der Wohnungsbau-Förderrichtlinie des Landes. Angesichts drastisch gestiegener Baukosten seien 2000 Euro pro Quadratmeter deutlich zu wenig. Es sei eine Anhebung auf 3000 Euro notwendig. «Bei nur begrenzt zur Verfügung stehenden Fördermitteln ist uns bewusst, dass dadurch zwar weniger Sozialwohnungen entstehen werden. Weniger wäre aber immer noch deutlich besser als gar keine», meinte Emrich.

Marcus Malsch, infrastrukturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, unterstützte die Forderungen des Verbandes. «Die Herausforderungen am Thüringer Wohnungsmarkt machen es erforderlich, dass alle verfügbaren Bundeszuweisungen genutzt und durch Landesmittel ergänzt werden», erklärte er. Zudem dürften Fördermittel nicht nur städtische Hochburgen begünstigen und müssten schneller als bisher dort ankommen, wo sie gebraucht würden.

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