Immaterielles Kulturerbe: Elf Einträge im Landesverzeichnis
Großes Interesse am neuen Landesverzeichnis für immaterielles Kulturerbe in Thüringen: Nach Einschätzung der volkskundlichen Beratungsstelle haben bereits mehrere Gruppen Interesse an einer Bewerbung signalisiert. Das sagte die Volkskundlerin Juliane Stückrad am Dienstag. Neue Bewerbungen seien derzeit allerdings noch nicht möglich, dazu müsse die neue Ausschreibungsrunde - voraussichtlich im Jahr 2023 - abgewartet werden.
In das neue Verzeichnis wurden bislang elf Bräuche und Traditionen aufgenommen, was am Dienstagabend offiziell mit Urkunden besiegelt werden sollte. Dazu gehören die Bratwursttradition und die Ende des 19. Jahrhunderts begründete Tradition der Gartenzwerg-Herstellung in Gräfenroda.
Auch die Erfurter Brunnenkresse, der Taubenmarkt in Dermbach, die Weihnachtstradition des Fackelbrands in Schweina (beide Wartburgkreis) und die einst in Thüringen von Friedrich Fröbel (1782-1852) entwickelte Idee des Kindergartens sind vertreten. Die Kindergartenidee und die Gedenkstätte für den Naturforscher Alfred Brehm (1829-1884) in Renthendorf (Saale-Holzland-Kreis) sind auch für das Bundesverzeichnis des immateriellen Unesco-Kulturerbes nominiert. Eine Entscheidung darüber steht noch aus.
Auf der nationalen Welterbeliste ist Thüringen bereits mit vier Einträgen zur Kultur verzeichnet: der Eisenacher Sommergewinn, die Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt, der Christbaumschmuck aus Lauscha und das Skatspiel aus Altenburg.
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