IG Metall Mitte: Nächste Tarifrunde geht um Geld und Zeit
Die IG Metall hat auch in ihrem Bezirk Mitte damit begonnen, die Forderungen für die im Herbst anstehende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie zu beraten. In Wiesbaden sind dazu am Donnerstag rund 200 Betriebsräte und Mitglieder von Tarifkommissionen zusammengekommen. Es geht um die Arbeitsbedingungen von rund 400.000 Beschäftigten in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen.
Vor dem Hintergrund der immer noch hohen Inflation werde über mehr Geld gesprochen, teilte der Bezirk mit. Andererseits gebe es Beschäftigtengruppen, die Zeit für die Pflege von Angehörigen oder die Erziehung ihrer Kinder wünschen. «Es geht ums Geld und Zeit», sagte Bezirksleiter Jörg Köhlinger.
Vorstandsmitglied Nadine Boguslawski betonte die Bedeutung von Tarifverträgen: «Wer sich gegen Tarifverträge sperrt, verweigert sich einem wichtigen Stück Demokratie. Gerade jetzt im Wandel und gesellschaftlichen Unsicherheiten: Tarifverträge geben Zukunft und Sicherheit im Wandel. Das müssen endlich alle Unternehmen anerkennen und leben.»
Die Tarifbindung nimmt in Deutschland seit Jahren ab. Zuletzt arbeiteten noch rund die Hälfte der Arbeitnehmer in Betrieben, die an Flächen- oder Haustarife gebunden sind. Die Verträge für die zentrale Metall- und Elektroindustrie mit Schlüsselsparten wie Maschinenbau und Auto laufen Ende September aus. Die IG Metall will ihre Forderung im Juni beschließen. Am 28. Oktober endet die Friedenspflicht und Warnstreiks werden möglich.
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