Fahne mit Logo der IG Metall., © Heiko Rebsch/dpa/Symbolbild
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IG Metall: Fortschritt bei Angleichung der Arbeitszeiten

28.02.2023

Bei der Angleichung der Arbeitszeiten auf westdeutsches Niveau gibt es in Thüringen nach Einschätzung der IG Metall Fortschritte. Bisher seien in 20 Unternehmen Vereinbarungen geschlossen worden, die eine schrittweise Einführung der 35-Stunde-Woche vorsehen, teilte die Gewerkschaft am Dienstag bei einer Bezirkskonferenz in Weimar mit. Solche Vereinbarungen gebe es unter anderem bei Betrieben von Carl Zeiss in Jena, bei der BMW Fahrzeugtechnik GmbH in Eisenach oder Betrieben der Samag-Gruppe (Saalfeld).

Weitere Beispiele seien die Firmen Musashi in Leinefelde oder Gestamp Griwe in Haynrode. Beim Optik- und Elektronikunternehmen Zeiss in Jena solle die tarifliche Wochenarbeitszeit bis Oktober 2024 auf 35 Stunden sinken. Davon würden den Angaben nach etwa 2700 Beschäftigte profitieren.

Bei den Arbeitsbedingungen in Thüringen sei seit 2021 ein Umdenken zu erkennen, erklärte IG Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger. Die von den Arbeitgebern in der Vergangenheit eher ideologisch geprägte Debatte um die 35-Stunden-Woche scheine beendet.

«Viele der Praktiker in den Betrieben haben offensichtlich erkannt, dass sie nur mit guten Tarifverträgen und Arbeitsbedingungen Fachkräfte für ihr Unternehmen gewinnen können», so der Gewerkschafter. Eine Wochenarbeitszeit von 38 Stunden - wie bisher in Thüringen praktiziert - stelle gegenüber 35 Stunden in den westlichen Bundesländern einen Wettbewerbsnachteil bei der Fachkräftegewinnung dar, äußerte Köhlinger.

Die schrittweise Einführung der 35-Stunde-Woche sei Ziel einer im Januar 2022 abgeschlossenen tariflichen Rahmenvereinbarung in Thüringen. In Westdeutschland arbeiten die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie schon seit Jahrzehnten 35 Stunden pro Woche.

Die IG Metall hat in Thüringen nach eigenen Angaben mehr als 41.000 Mitglieder. Rund 20.000 Beschäftigte arbeiten in Unternehmen, die dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen.

© dpa-infocom, dpa:230228-99-771412/2

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