Humboldt Forum will Palast der Republik gegenwärtig machen
Der Palast der Republik wird bei vielen Menschen nicht nur im Osten Deutschlands noch immer schmerzlich vermisst. Das Berliner Humboldt Forum, nach Abriss des asbestverseuchten Palastes hinter der umstrittenen Schlossfassade nun Platzhalter in der Mitte der Hauptstadt, will die Palast-Lücke mit einem langfristigen Programm schließen. Der Palast war in der DDR nicht nur Sitz der Volkskammer, sondern auch beliebter Treffpunkt mit zahlreichen Veranstaltungsräumen und Kulturprogramm.
Dazu sollen in den kommenden Jahren in vier Phasen die Themen Architektur und Nutzung in der Zeit der DDR von 1973 bis 1989, die Umbruchzeit 1989/90, die Zwischennutzung bis zum Abriss 2008 und die Erinnerungsorte im heutigen Humboldt Forum erschlossen werden.
«Der Palast steckt dem Humboldt Forum in den Knochen», sagte Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums, am Mittwoch. «Wir sind in der Verantwortung für die Geschichte dieses Ortes.» Dies beziehe sich auf den Palast der Republik und das frühere Stadtschloss der Hohenzollern.
Auftakt bildet ein Themenwochenende am Samstag und Sonntag, bei dem verschiedene Facetten des Palastes der Republik und seiner Geschichte eine Rolle spielen sollen. Dabei wird auch erstmals wieder ein 1975 entstandenes großes Wandrelief aus Porzellan und Steinzeug aus der Porzellanmanufaktur Meißen zu sehen sein, das in der größten Gaststätte des Palastes hing. An den Palast als Ort von Freizeitvergnügen erinnern zwei Kegelbahnen, die über das Wochenende im Schlüterhof aufgebaut werden.
Vom 12. bis 15 Mai sind zwei Theatergruppen mit einem «Wendecircus» im Schlüterhof zu erleben. Im Zirkuszelt sollen dann die Prozesse der Wendezeit artistisch gespiegelt werden.
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