Ein Bäcker formt am Morgen in der Backstube den Teig für Kürbiskernbrötchen., © Soeren Stache/dpa/Archivbild
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Hohe Produktionskosten belasten Thüringer Bäckerhandwerk

25.03.2022

Kostensteigerungen für Energie, Treibstoffe und Mehl bringen das Bäckerei-Handwerk in Thüringen zunehmend in Schwierigkeiten. «Solche Steigerungen, wie wir sie im Moment sehen, haben wir in den letzten zehn Jahren nicht erlebt», sagte Manuela Lohse, Geschäftsführerin des Landesinnungsverbandes für das Thüringer Bäckerhandwerk am Freitag. Zwar würden die Betriebe der Branche ihr Mehl in der Regel von regionalen Mühlen beziehen, Preissteigerungen an den Getreidebörsen durch den Ausfall von russischen und ukrainischen Lieferungen nach dem Angriffskrieg Russlands auf den Nachbarn würden auch sie belasten.

Neben den Kosten für Energie und Treibstoffen würden die Lohnkosten die Bäckereibetriebe ebenfalls unter Druck setzen, wenn ab Oktober der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro steige. «Lohnkosten machen bei dem fertigen Produkt etwa 50 Prozent des Preises aus», rechnete Lohse vor. Auch deshalb müsse das Handwerk mit steigenden Kosten rechnen. Vermutlich werde den Bäckern nichts anderes übrig bleiben, als einen Teil der Kosten über Preissteigerungen an den Verbraucher weiter zu geben.

Wenngleich die Geschäftsführerin des Landesinnungsverbands die Entscheidung der Bundesregierung zur Zahlung einer Energiepauschale von 300 Euro für jeden Erwerbstätigen begrüßte, sieht sie dadurch weitere Belastungen auf die Arbeitgeber zukommen. «Die Betriebe müssen bei der Auszahlung dann voraussichtlich eine Aufgabe übernehmen, die eigentlich der Staat zu erledigen hätte», kritisierte sie. Zudem seien viele Fragen noch offen. Die Mehrbelastungen seien für viele Betriebe nicht mehr tragbar.

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