Markierte Baumstämme liegen auf einem Holzlagerplatz., © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
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Hölzer in Thüringen für fast 867.000 Euro versteigert

02.02.2023

Die traditionelle Winter-Holzauktion der Landesforstanstalt hat in diesem Jahr knapp 867.000 Euro eingebracht. Das seien die höchsten Einnahmen, die seit neun Jahren erzielt worden seien, sagte der Sprecher von ThüringenForst, Horst Sproßmann, am Donnerstag nach der Versteigerung der Edelhölzer bei Erfurt.

Die Erlöse kämen sowohl dem staatlichen Forst als auch kommunalen und privaten Waldbesitzern zugute. Der teuerste Stamm war laut dem Sprecher der von einer Eiche aus einem Privatwald im Forstamt Bleicherode-Südharz, der für rund 5100 Euro den Besitzer wechselte.

Bei der sogenannten Wertholzsubmission - bei der nur schriftliche Gebote abgegeben werden - sind nach Angaben der Landesforstanstalt dieses Mal mit rund 1640 Festmeter deutlich mehr Laub- und Nadelhölzer angeboten worden als noch 2022 (977 Festmeter). Für die Bieter aus dem In- und Ausland wurden 1300 Positionen aufgerufen. «Außer zwei Hainbuchenstämmen ist alles weggegangen», sagte Sproßmann.

Im Angebot waren Premiumstämme von 17 verschiedenen Laub- und Nadelholzarten. Unter den Bietern seien auch zwei Hersteller von Wein- und Whiskyfässern aus Frankreich gewesen. Die alljährlich zu Jahresanfang von ThüringenForst veranstaltete Versteigerung gilt als ein guter Markttest hinsichtlich Nachfrage und Preisniveau bei den verschiedenen Baumarten. Die qualitativ hochwertigen Hölzer werden meistens für Furniere etwa im Möbel-, Automobil- oder Schiffsbau verwendet.

Ein Festmeter ist die Maßeinheit für einen Kubikmeter feste Holzmasse. Im Vergleich zum Vorjahr ist der durchschnittliche Erlös mit 529 Euro pro Festmeter laut Sproßmann um 46 Euro gesunken. Das habe an der Qualität der Hölzer gelegen. So hätten einige Stämme schon erste Trockenschäden aufgewiesen. Angesichts der hohen Qualitätsansprüche gelangen den Angaben nach nur 0,1 Prozent des Gesamteinschlages zur Wertholzversteigerung bei Erfurt.

Thüringens Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) betonte, dass mit dem Verkauf des Holzes der Waldumbau weiter vorangetrieben werde. «Um unseren Wald als CO2-Speicher zu erhalten und ihn so zu gestalten, dass er dieser Aufgabe auch noch in den nächsten Jahrzehnten gerecht werden kann, benötigen wir die entsprechenden Finanzmittel.» Somit spiegele die Versteigerung nicht nur die Lage auf dem Holzmarkt, sondern sei vor allem für die Waldbesitzer Grundlage für künftige Investitionen.

© dpa-infocom, dpa:230201-99-440811/3

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