Höherer Zuschuss für weniger CO2-Ausstoß von Betrieben
Thüringens Wirtschaft soll auf dem Weg zu einem geringeren CO2-Ausstoß mehr Unterstützung vom Land erhalten. Der «Dekarbonisierungsbonus» werde von bisher bis zu 15.000 Euro auf maximal 100.000 Euro erhöht, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag in Erfurt mit. Es gehe darum, Anreize zum energetischen Umbau der Wirtschaft zu schaffen, erklärte Staatssekretär Carsten Feller.
Unterstützt würden mit dem Zuschuss Unternehmen, die energie- und CO2-sparende Investitionen umsetzten. Das Programm «Dekarbonisierungsbonus» war vom Wirtschaftsministerium im November 2022 aufgelegt worden. Die Erhöhung solle im Laufe des Septembers in Kraft treten.
«An der Umstellung auf CO2-neutrale Energiequellen und Produktionsprozesse führt in der gesamten Wirtschaft künftig kein Weg mehr vorbei», erklärte Feller. Viele Betriebe hätten sich dieser Aufgabe bereits gestellt, viele ächzten aber unter den hohen Kosten der Dekarbonisierung.
Nach Schätzung der Förderbank des Bundes KfW könnten sich die klimaschutzbedingten Mehrinvestitionen der deutschen Industrie bis 2045 auf gut 460 Milliarden Euro belaufen. Für die Thüringer Industrieunternehmen lässt sich laut Ministerium eine Größenordnung von rund neun Milliarden Euro ableiten. Das entspreche in dem Zeitraum etwa 380 Millionen Euro pro Jahr.
Feller bekräftigte die Thüringer Forderung nach mehr Förderung des Bundes nicht nur für Großunternehmen, sondern vor allem auch den Mittelstand. In Thüringen sei der Dekarbonisierungsbonus, für den zunächst fünf Millionen Euro zur Verfügung ständen, Teil eines Förderpakets für die Wirtschaft, das direkte Zuschüsse zur Bewältigung der Krisenfolgen, zinsgünstige Darlehen und Investitionshilfen beinhalte.
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