Ein leerer Hörsaal an einer Universität., © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
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Hochschulen besorgt um Kooperationen in Russland und Ukraine

25.02.2022

Angesichts des Krieges machen sich die Thüringer Hochschulen Sorgen um ihre Kooperationen in der Ukraine und in Russland. «Der Austausch mit Ukraine wird nun sicher für die nächste Zeit stark beeinträchtigt», sagte etwa eine Sprecherin der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) in Jena. Die Universität sei in großer Sorge um das Wohlergehen der ukrainischen Partner. «Wir gehen davon aus, dass auch die Beziehungen zu den russischen Partnern perspektivisch Schaden nehmen.» Insgesamt unterhalte die FSU sieben institutionelle Kooperationen in der Ukraine und 21 in Russland.

Hochschulkooperationen mit Russland oder der Ukraine gibt es neben Jena auch in Erfurt, Weimar, Ilmenau oder Schmalkalden. Hunderte Menschen aus den beiden Ländern studieren derzeit in Thüringen. Die ukrainischen Studierenden seien in der Regel noch für das Sommersemester da, hieß es aus Jena. Für die Zeit danach müsse man sehen, ob es gegebenenfalls Verlängerungsoptionen gibt.

Aus Jena, Erfurt, Ilmenau oder Weimar waren zuletzt keine Studierenden in der Ukraine. Einige wenige befanden sich demnach zuletzt in Russland. Sollte es Reisewarnungen geben, werde man natürlich sehen, dass diese wohlbehalten zurück nach Deutschland kommen, sagte eine Sprecherin der Universität in Erfurt.

Die Bauhaus-Universität in Weimar kündigte am Freitagmittag an, Dienstreisen und weitere Studierendenaustausche nach und von Russland sofort auszusetzen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) rate momentan dringend von der Entsendung weiterer Studierender oder Mitarbeiter nach Russland ab. «In der gegenwärtigen Situation liegen unsere Kooperationen mit Russland auf Eis, weitere Schritte hinsichtlich der zukünftigen Zusammenarbeit sind noch offen», sagte der Dezernent für Internationale Beziehungen, Christian Kästner.

Aus Ilmenau hieß es: «Die Universität wird die Lage und Entwicklung vor Ort zunächst beobachten und im Austausch mit dem DAAD bewerten, wie die laufenden Kooperationen gestaltet werden können.»

© dpa-infocom, dpa:220225-99-285121/3

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