Hitze und Trockenheit: Immer wieder fallen Laubbäume um
Hitze und Trockenheit führen nach Ansicht von Experten dazu, dass neben Nadelbäumen auch immer mehr Laubbäume geschädigt sind und teilweise einfach umfallen. Durch die Dürre seien viele Bäume vitalitätsgestört, sagt Gitta Langer, Expertin für Waldbaumerkrankungen bei der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) in Göttingen. Durch diesen Trockenstress komme es vermehrt zum Ausbruch von verschiedenen komplexen Erkrankungen. Pilze, Käfer oder andere Schädlinge könnten so den Baum und vor allem das Wurzelsystem angreifen. Dadurch komme es vor, dass immer wieder Bäume, die eigentlich gesund aussähen, plötzlich umfielen.
Besonders betroffen seien hier Regionen in Südniedersachsen, Nordhessen sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen, so Langer. Diese Gegenden hätten besonders mit der Trockenheit zu kämpfen. Auch in der Politik ist dieses Problem bekannt. Diese Entwicklung reihe sich in die bisherige Schadholzentwicklung ein, teilte das Forstministerium in Sachsen-Anhalt auf Anfrage mit. Der Sachverhalt werde uns aufgrund der Vorschädigungen der Waldbestände noch eine längere Zeit begleiten, sagte eine Sprecherin. In Sachsen-Anhalt sei besonders der Bereich Südharz betroffen, aber auch Bereiche im Tiefland des Bundeslandes.
Auch deutschlandweit leiden die Wälder weiter unter Klimastress - und auch hier sind nicht nur Nadelbäume betroffen. So teilte das Bundesagrarministerium im Frühjahr bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts mit, dass beispielsweise 45 Prozent der Buchen deutliche Schäden aufwiesen. Bei Eichen zeigten 40 Prozent deutliche Schäden.
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