Hilfe für krebskranke Flüchtlinge aus der Ukraine
Vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflüchtete krebskranke Menschen aus der Ukraine erhalten in Thüringen medizinische Hilfe. Bei der Thüringischen Krebsgesellschaft ist eine Hilfsaktion angelaufen, über die ukrainische Patienten zur Behandlung an Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte im Freistaat vermittelt werden. Unter der im Internet verbreiteten Telefonnummer der Gesellschaft hätten sich bereits 57 geflüchtete Frauen und Männer aus der Ukraine gemeldet, sagte Geschäftsführerin Astrid Heßmer der Deutschen Presse-Agentur. Etwa ein halbes Dutzend sei bereits in Thüringen angekommen, weitere würden in Kürze erwartet. Erste Behandlungen und Beratungen liefen schon.
Heßmer zufolge sind die Tumorpatienten unterschiedlich schwer erkrankt. Bei einigen gehe es hauptsächlich um die nach der Ersttherapie notwendige Nachsorge, die in Thüringen weitergeführt werden solle. Bei anderen sei die dringend nötige Akutbehandlung durch Krieg und Flucht unterbrochen worden. So müsse ein junger Patient dringend eine Stammzelltransplantation erhalten.
Die Krebszentren an Thüringer Kliniken und onkologische Praxen seien auf die Situation vorbereitet, sagte Heßmer. «Wir können denen, die krank sind, optimale medizinische Behandlung bieten.» Auch eine professionelle psychologische Betreuung sei möglich. Bei der Übersetzung von Befunden helfe unter anderem eine ehrenamtliche Dolmetscherin. Teilweise verfügten die Patienten bereits über übersetzte Befunde.
Finanziert wird die Behandlung der Krebsgesellschaft zufolge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Dafür müssen die Geflüchteten bei den Sozialämtern registriert und von diesen bei den Krankenkassen angemeldet werden. Sie erhalten dann eine Gesundheitskarte. An den Krankenhäusern könne dabei auch der Kliniksozialdienst helfen.
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