Handwerk stöhnt über Energiekosten: Förderung vereinfachen
Die Betriebe im Kammerbezirk der Handwerkskammer Erfurt stöhnen über hohe Energiekosten und fordern eine Vereinfachung von Förderinstrumenten. Der Anteil der Energiekosten am Betriebsumsatz sei in den vergangenen Jahren um durchschnittlich fünf Prozent gestiegen, stellte der am Montag in Erfurt vorgestellte Energiereport fest. Die mit 7,5 Prozent höchste Steigerung müssen den Angaben nach derzeit Betriebe des gewerblichen Bedarfs wie etwa Informationstechniker, Kälteanlagenbauer oder Landmaschinenbauer verkraften.
60 Prozent aller befragten Betriebe hätten angegeben, bereits Energiesparmaßnahmen durchgeführt zu haben oder für die nächsten fünf Jahre zu planen. Ausschlaggebend für die Durchführung sei vor allem der wirtschaftliche Druck, wenngleich die Hälfte der Betriebe in den Maßnahmen auch einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutzgründe sieht. Aktuell haben laut Kammer 45 Prozent der Betriebe bereits in energieeffizientere Anlagen und Maschinen investiert, 38 Prozent haben die Logistik, den Materialfluss und die Arbeitsabläufe verbessert. 31 Prozent sanierten ihre Betriebsgebäude energetisch.
Bei den für die nächsten fünf Jahre vorgesehenen Maßnahmen haben die Eigenerzeugung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen bei 26 Prozent, die Anschaffung von Anlagen zur Speicherung von Energie bei 23 Prozent und die Anschaffung von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen bei 19 Prozent Priorität.
Allerdings beklagen die Handwerker, bei der Umsetzung vor große Herausforderungen gestellt zu sein. Genannt wurden die wechselnden rechtlichen Vorgaben, die fast die Hälfte der Betriebe (48,7 Prozent) kritisieren. Weitere große Hürden sind den Angaben nach die unübersichtliche Förderlandschaft (45 Prozent) und langwierige Antrags- und Abrechnungsverfahren (37,4 Prozent).
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