Ein Mann springt in einem Schwimmbad ins Wasser., © Thomas Warnack/dpa/Symbolbild
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Gutscheine und Bädersanierung: Alle sollen schwimmen können

07.07.2023

Gutscheine über 50 Euro für Schwimmkurse für Erstklässler, ein Sanierungsprogramm für Bäder und Initiativen für mehr Personal: Der Thüringer Landtag hat sich am Freitag direkt vor Beginn der Sommerferien mit dem Zustand der Thüringer Bäder und der Situation beim Schwimmunterricht beschäftigt. Die Opposition von CDU und FDP legte der Landesregierung dazu einen umfangreichen Katalog an Vorschlägen vor, um Defizite zu beseitigen. Ziel müsse sein, dass jedes Kind in Thüringen, aber auch jeder Erwachsene schwimmen könne, sagte der CDU-Abgeordnete Thadäus König.

Während der Corona-Pandemie war viel Schwimmunterricht ausgefallen. Es wurden auch weniger Schwimmkurse angeboten. Das Land habe darauf mit einem Aktionsprogramm reagiert - es gab Gutscheine für Schwimmkurse, sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Er versicherte, dass das Land auch künftig kommunale Schwimmbädern fördern werde.

Nach Zahlen der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wurden 2022 insgesamt 743 Schwimmabzeichen in Thüringen abgenommen - mehr als doppelt so viele wie 2021. Vor der Pandemie waren es allerdings noch 923 gewesen.

Die CDU-Fraktion schlug vor, eine thüringenweite Schwimmoffensive für Kita-Kinder sowie Schüler in Sportvereinen und Schwimmbädern zu starten. Gutscheine über 50 Euro sollten nicht nur vorübergehend, wie nach der Corona-Pandemie, sondern grundsätzlich an Erstklässler und Vorschulkinder für Schwimmkurse vergeben werden. In Thüringen ist für Kinder in der 3. Klasse Schwimmunterricht verpflichtend.

Der FDP-Abgeordnete Dirk Bergner verwies auf den Personalmangel in vielen Schwimmhallen und Freibädern - bei Schwimmlehrern, Bademeistern, aber auch Technikern. Das habe teilweise eingeschränkte Öffnungszeiten zur Folge. Die FDP sprach sich unter anderem dafür aus, dass das Land eine telefonische Rufbereitschaft für Schwimmbadtechniker ermöglicht. Die Anträge von CDU und FDP sollen weiter in den Ausschüssen beraten werden, beschloss eine Mehrheit der Landtagsabgeordneten.

© dpa-infocom, dpa:230707-99-319741/2

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