Grüne: Impfpflicht hat nichts mit Praxissterben zu tun
In der Debatte um die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Thüringen haben die Grünen vor falschen Schlussfolgerungen gewarnt. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht im Gesundheitswesen habe nichts damit zu tun, dass die Zahl der Arztpraxen vor allem im ländlichen Raum sinke, sagte die Grüne-Fraktionsvorsitzende Astrid Rothe-Beinlich am Mittwoch in Erfurt im Landtag. Es gebe strukturelle Gründe, die dazu führten, dass sich immer weniger Nachwuchsmediziner für eine eigene Praxis entschieden.
«Das heißt, es geht darum, dass sich das System grundsätzlich ändern muss.» Unter anderem hätten junge Menschen heute Vorstellungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die sich oft nicht mit dem Betrieb einer eigenen Praxis in Einklang bringen ließen.
Der CDU-Gesundheitspolitiker Christoph Zippel nannte als Grund für die sinkende Zahl von Arztpraxen in Thüringen, dass es zu wenig Wertschätzung gegenüber dem Personal in den Arztpraxen gebe. Ein Ausweis dafür sei, dass für die Pflegekräfte in den Arztpraxen anders als für das Pflegepersonal in den Kliniken keine Corona-Prämien vorgesehen gewesen seien. Dafür gelte die Impfpflicht im Gesundheitswesen für die Pflegekräfte in den Praxen ebenso wie für die Pflegekräfte in den Kliniken. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht soll am Ende des Jahres auslaufen.
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