Großprojekt: Plattenbau aus DDR-Zeit mit Wärmerückgewinnung
Ein Modellprojekt im ostthüringischen Stadtroda soll demonstrieren, wie DDR-Plattenbauten energieeffizient saniert werden können. Energieminister Bernhard Stengele (Grüne) sprach bei einem Besuch am Donnerstag vom ersten klimaneutralen Plattenbau in Thüringen. Dafür sorgt nach Ministeriumsangaben unter anderem die Wärmerückgewinnung aus dem Brauchwasser der Mieter.
Kern des Projekts sei ein neuartiger Wärmetauscher, der die Wärmeenergie aus Badewannen, Spül- oder Waschmaschinen über die Heizung in die Wohnung zurückbringe. «Ein so großes Wohngebäude mit 144 Wohnungen hat bislang in Thüringen noch niemand klimaneutral hinbekommen», sagte Stengele nach Ministeriumsangaben.
«Wir zeigen, was technisch machbar und vor allem auch bezahlbar ist. Ich hoffe auf Signalwirkung auch für andere Wohnungsunternehmen in Thüringen, die das Konzept auf baugleiche Gebäude übertragen können.» Das Land werde die Wohnungswirtschaft bei solchen Projekten unterstützen, so der Minister. Das Projekt in Stadtroda sei nutzbar für Tausende Wohnungen gleichen Typs in Thüringen.
Nötig seien innovative Technik, aber auch ein massiver Einsatz von Fördermitteln, äußerte der Direktor des Thüringer Wohnungswirtschaftsverbandes, Frank Emrich. Die Sanierung des Wohnblocks der WBG Stadtroda wurde nach Ministeriumsangaben mit 2,4 Millionen Euro vom Land gefördert.
Zu der energetischen Sanierung in Stadtroda, die bis Frühjahr 2024 abgeschlossen sein soll, gehörte auch eine neue Lüftungsanlage, Balkonverglasungen und Photovoltaik auf dem Dach.
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