Großauftrag storniert: CDA vor Sanierung in Eigenverwaltung
Das Technologieunternehmen CDA GmbH in Suhl-Albrechts ist insolvent und soll saniert werden. Für das auf die Herstellung optischer Speichermedien spezialisierte Unternehmen sei ein Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt worden, das Amtsgericht Meiningen habe die Rechtsanwältin Romy Metzger der Kanzlei SGP Schneider & Geiwitz (Neu-Ulm) zur vorläufigen Sachwalterin bestellt, sagte deren Sprecher am Mittwoch auf Anfrage. Das Unternehmen werde im Zuge der Eigenverwaltung geordnet fortgeführt. Grund für den Schritt ist den Angaben zufolge die Stornierung eines Großauftrags aus den USA.
CDA hat 135 Beschäftigte, die Insolvenzgeld über die Arbeitsagentur erhalten sollen. Zuvor hatte die Zeitung «Freies Wort» über die Schieflage des Unternehmens berichtet. Die Stornierung des «extrem wichtigen» Großauftrags sei überraschend gekommen, zitierte ein Sprecher den CDA-Geschäftsführer Frank Hartwig. «Dadurch fehlte uns die Zeit, betriebswirtschaftlich in dem erforderlichen Maß und in der nötigen Geschwindigkeit gegenzusteuern.» Inzwischen werde unter Hochdruck an einem Sanierungskonzept gearbeitet, hieß es.
Das einstige CD-Werk in Suhl war als erstes deutsch-deutsches Gemeinschaftsunternehmen noch vor der Wiedervereinigung gegründet worden und schnell ins Trudeln geraten. Ein langwieriger Prozess gegen den Gründer wegen Unregelmäßigkeiten bei Subventionen folgte. Um die Arbeitsplätze zu retten, war das CD-Werk zwischenzeitlich zu 100 Prozent von der Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft - einer Tochter der Förderbank des Landes - übernommen worden.
Eine gerichtlich beantragte Sanierung in Eigenverwaltung ist ein Sonderinstrument des Insolvenzrechts für zahlungsunfähige oder überschuldete Unternehmen. In einem solchen Fall bleibt die Geschäftsführung voll verantwortlich im Amt und wird bei dem Verfahren von einem gerichtlich bestellten Sachwalter begleitet.
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