Mit schwerem Gerät wird an der Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus gearbeitet., © Martin Schutt/dpa
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Größtes Wismut-Sanierungsprojekt läuft bis 2028

21.07.2023

In die Sanierung von Anlagen und Halden des ehemaligen Uranbergbaubetriebs Wismut sind in Thüringen bisher rund 3,7 Milliarden Euro investiert worden. Darüber informierten Vertreter der Wismut GmbH am Donnerstag bei einem Besuch von Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne). Dabei ging es vor allem um die Arbeiten am derzeit noch größten Sanierungsobjekt der Wismut in Thüringen, der mehr als 250 Hektar großen Absetzanlage Culmitzsch (Kreis Greiz).

Dort lagern teilweise noch radioaktive Rückstände aus der Uranerzaufbereitung, die teilweise bis zu 70 Meter mächtig seien, sagte Unternehmenssprecher Frank Wolf. Sie sollen nun dauerhaft abgedeckt werden. Ziel sei, das riesige Areal in der Zukunft zu begrünen. «Das ist das Sanierungsobjekt in Thüringen, das uns am längsten beschäftigen wird.» Die Arbeiten, die allein mehrere Hundert Millionen Euro kosten würden, sollen voraussichtlich 2028 abgeschlossen sein.

Thüringens Umweltminister bezeichnete die Sanierung der Umweltaltlasten als großen Erfolg - bei hohen technischen und finanziellen Herausforderungen. «Heute sind die Wunden für die Umwelt weitgehend geheilt. Ich bin beeindruckt, in welchen Dimensionen und mit welcher Sorgfalt die Wismut hier saniert», äußerte Stengele. Zudem habe das Unternehmen in 30 Jahren ein enormes Wissen entwickelt, das hilfreich und beispielgebend sein kann für andere Regionen weltweit.

Rückstände der Uranerzaufbereitung waren in insgesamt vier solcher Absetzbecken in Westsachsen und Ostthüringen gesammelt worden. Sie nehmen nach Angaben der Wismut GmbH insgesamt rund 570 Hektar ein. Dabei handele es sich um Anlagen in Helmsdorf und Dänkritz in der Nähe der Stadt Zwickau sowie Culmitzsch und Trünzig in Thüringen in der Nähe von Seelingstädt. Dort wurden feinkörnige Rückstände der Uranerzaufbereitung über Rohrleitungen eingespült und eingelagert.

Die Sanierungsarbeiten in dem ehemaligen Uranbergbaugebiet der beiden ostdeutschen Bundesländer werden vom Bund finanziert. Die Wismut - in der DDR eine sowjetisch-deutsche Aktiengesellschaft - hatte bis zur deutschen Wiedervereinigung Uran gefördert. Die Sanierung und Beseitigung großer Umweltschäden läuft seit drei Jahrzehnten.

© dpa-infocom, dpa:230720-99-472019/4

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