Der Gottesdienst fand in der Erfurter Kaufmannskirche statt., © Martin Schutt/dpa
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Gottesdienst in Erinnerung an friedliche Revolution

05.10.2022

Gemeinsam mit Schulkindern des Evangelischen Ratsgymnasiums hat Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Mittwoch über die Bedeutung der friedlichen Revolution diskutiert. In Erinnerung an einen doppelten Gottesdienst am 7. Oktober 1989 in der Erfurter Kaufmannskirche fanden sie sich 33 Jahre später am selben Ort ein, um den Gottesdienst noch einmal zu feiern. «Der Gottesdienst am 7. Oktober 1989 wurde aufgrund des großen Andrangs zweimal gefeiert. Er war ein wichtiger Katalysator für den Widerstand gegen das DDR-Regime, da er parallel als Gegenprotest zu den Feierlichkeiten zum sogenannten Tag der Republik stattfand», sagte die Vikarin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Julia Braband, vor der Veranstaltung am Mittwoch in Erfurt.

Der Platz um die Kaufmannskirche war nach EKM-Angaben laut Zeitzeugen schwarz vor Menschen, so dass wegen Überfüllung der Kirche ein zweiter Gottesdienst gefeiert wurde. Bei einem anschließenden öffentlichen Gespräch hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Sorgen zum Ausdruck bringen können. Sie forderten das Recht auf freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit, freie demokratische Wahlen und Reisefreiheit. Damals kommunizierte Erwartungen, wie «Lasst uns nach einer freien und gerechten Gesellschaftsordnung streben» und «Wir fordern eine Ende der unwürdigen Ausweisepraxis» wurden am Mittwoch in der Kaufmannskirche mit den Erfurter Bürgerrechtlern und Zeitzeugen Barbara und Matthias Sengewald besprochen.

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