Gothaer Tierpark gründet Zuchtstation für Feldhamster
Um Feldhamster vor dem Aussterben zu retten, hat der Tierpark Gotha eine Zuchtstation gegründet. Ende Juni zogen vier Feldhamster - zwei Männchen und zwei Weibchen - aus dem Zoo Heidelberg in die Station ein, wie der Tierpark am Mittwoch mitteilte. Bald sollen die Tiere auch in einer Außenanlage für Gäste zu sehen sein. Die Anlage soll nach Angaben des Parks mit Wildblumen und Getreide den natürlichen Lebensraum der Tiere nachempfinden und sie zum Graben einladen.
Ergänzt wird die Runde in der Zuchtstation durch ein verletztes Fundtier: einen schwarzen Feldhamster. Schwarze Feldhamster kommen deutschlandweit vor allem in Thüringen vor. «Wir haben also eine besondere Verantwortung zum Schutz dieser Unterart mit seiner seltenen, aber natürlichen Farbvariante. In einigen anderen Bundesländern ist der Feldhamster bereits ausgestorben», sagte Tierparkleiter Frederik Linti.
Der Feldhamster ist in der Roten Liste Deutschlands als auch Thüringens als «vom Aussterben bedroht» eingestuft. Intensive Landwirtschaft, mangelnde Deckung und Nahrung, der Einsatz von Chemie und versiegelte Flächen setzen den Tieren zu.
Mit den Feldhamstern beteiligt sich der Tierpark im Rahmen eines Projektes auch an der Wiederansiedlung im Rhein-Neckar-Kreis. Gotha ist aus Sicht des Naturschutzministeriums ein wichtiges Kerngebiet für den Erhalt der Thüringer Feldhamsterpopulation. Hier liegt das größte Schwerpunktgebiet Thüringens zum Schutz der Feldhamster.
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