Gotha bekommt Kiddusch-Set geschenkt
Jüdische Kultur in Thüringen: Gotha hat von Eisenach ein Kiddusch-Set geschenkt bekommen. Das Set besteht unter anderem aus einem Kiddusch-Becher, der zu Beginn des Schabbats beim Segensspruch zum Einsatz kommt, einer Schale für den traditionellen Hefezopf zum Schabbat, zwei Leuchtern mit Kerzen und einer Flasche koscherem Kiddush-Wein. Am 16. September soll es im Rahmen der Achava-Festspiele im Augustinerkloster in Gotha zum Einsatz kommen - beim ersten jüdischen Gottesdienst in der Stadt seit mehr als 80 Jahren. Der letzte jüdische Gottesdienst wurde vermutlich 1938 in Gotha gefeiert. In Eisenach war dies bereits in den vergangenen vier Jahren im Rahmen der Achava-Festspiele der Fall.
Der öffentliche Gottesdienst in Kooperation mit der evangelischen Kirchgemeinde Gotha soll Menschen jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens zusammenbringen, um ein Stück jüdischer Kultur und Spiritualität in ihre Stadt zurückzuholen. Das Kiddusch-Set soll in Zukunft zudem von Pfarrerin Angela Fuhrmann für die religionspädagogische Arbeit mit Schülern genutzt werden, um die Bedeutung des Schabbat zu erklären.
Die jüdischen Achava-Festspiele Thüringen finden ab dem 10. September mit mehr als 50 Veranstaltungen statt. Dazu gehören große Konzerte, Kochkurse, Workshops, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und Zeitzeugengespräche in ganz Thüringen. Gotha ist in diesem Jahr neu als Veranstaltungsort dabei. Die Festspiele gehen bis zum 25. September.
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